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Spielbericht zum Auswärtssieg der 1. Männer

    „Jugend forscht“

    TSV Herwigsdorf – TSV 1861 Spitzkunnersdorf 0:3 (0:1)

    Das erste Spiel im neuen Jahr war eines von insgesamt drei Nachholspielen aus der Hinrunde. Auf dem Kunstrasenplatz in Herrnhut traf man auf den TSV Herwigsdorf. Während die Gäste das letzte Jahr mit der „Unleistung“ beim Tabellenletzten in Bernstadt abschlossen, besiegten die Gastgeber zwei Topteams der Liga. Spitzkunnersdorf konnte seit November nicht mehr in Freiluft trainieren und gut und gerne eine komplette, kreisligataugliche Mannschaft stand wegen Krankheit, Verletzung, Sperren oder anderen Hinderungsgründen nicht zur Verfügung. Mit wie viel Hoffnung konnte man also in dieses Spiel gehen? Zum Glück ist auf die starke A-Jugend Fraktion bei uns Verlass – diese ist im Januar um zwei weitere Spieler angewachsen, die nun in den Männern spielen dürfen (Nelio Rolle und Lennard Wießner) und welche heute direkt zu ihrem Debüt kamen. Man hatte den klaren Plan, die Defensive des Gegners zu beschäftigen und das Spiel somit weit vom eigenen Tor fern zu halten. Und solange man diesen Plan umsetzte, und das war der Großteil des Spiels, war man die spielbestimmende Mannschaft – aus dieser Einstellung heraus entstanden auch zwei der drei eigenen Treffer. Bei starkem Seitenwind war man von Beginn an die aktivere und konzentriertere Mannschaft. Das 0:1 fast folgerichtig nach 23 Minuten durch Debütant Nelio Rolle, als die ganze Mannschaft gut anschob und den Gegner in dessen eigenem Strafraum zum Fehler zwang, letztlich schoss der Herwigsdorfer Torhüter unseren Stürmer aus Nahdistanz an und der Ball landete zur Gästeführung im Netz. In der Folge kamen die Gastgeber zu ihrer besten Phase, auch weil Spitz es nun nicht mehr schaffte, die Bälle im Angriff entsprechend fest zu machen. In der Abwehr konnte man die Mitte gut verdichten, aber über die Außenpositionen ergaben sich einige Abschlusschancen für Herwigsdorf. Jedoch konnte man den Gegner dabei in der Regel so weit abdrängen, dass viele Möglichkeiten fast von der Grundlinie abgeschlossen werden mussten und somit nicht für die ganz große Gefahr sorgten. Nach 40 Spielminuten fing man sich wieder und hatte mit dem Pausenpfiff noch die ganz große Chance auf das 0:2 – Wieder presst man sehr hoch, Nelio Rolle erobert wieder einen Ball an des Gegners Strafraum, die Eingabe in die Mitte hebt Michael Enders, aus der Drehung, über den Torhüter, der Ball landet aber leider nur auf der Querlatte. Nach dem Seitenwechsel ist man kurz etwas unkonzentriert, kommt dann aber selbst in die beste Phase dieser Partie. Immer mehr stresste man den Gegner schon beim Spielaufbau und fast folgerichtig entsteht daraus das 0:2 in der 52. Minute. Michael Enders holt den Rebound per Kopf, Nelio Rolle setzt sich mit seiner Dynamik gegen zwei Gegenspieler durch und nagelt den Ball dann trocken unter die Querlatte. Doppelpack zum Einstand und der Lohn für eine sehr starke und reife Vorstellung! Die Gäste ließen jetzt nicht mehr locker und drängten auf die Entscheidung. Diese kam dann nach 68 Minuten nach einem weiten Einwurf von Marius Wlach. Michael Enders legt die Kugel vom 5-Meter-Eck in den Rückraum und Paul Neumann verwandelt unhaltbar, genau neben den langen Pfosten. Auch für ihn das erste Tor im Herrenbereich. In der Folge spielten die Gäste einige Angriffe nicht ganz sauber zu Ende, vor allem ungenaue Eingaben von den Außenpositionen verhinderten weitere klare Chancen. Aber in der Defensive ließ man den Gegner bis in die absolute Schlussphase nicht mehr wirklich in Tornähe kommen. Der eingewechselte Daniel Rößler gab mittlerweile den Libero für Dominik Fournes und löste diese, für ihn erstmalige, Aufgabe sehr souverän. In den letzten Minuten des Spiels kamen die Gastgeber noch einmal auf und unser Keeper musste mit zwei starken Reflexen seine weiße Weste verteidigen. Dann war das Spiel vorüber und man hatte drei nicht erwartete, aber sehr verdiente Punkte auf der Habenseite.

    Fazit: Diese Mannschaft, welche noch nicht einmal im Ansatz jemals so zusammengespielt hat und die im Schnitt die jüngste seit einigen Jahren gewesen sein dürfte (5 Spieler nicht älter als 19 Jahre in der Startelf, insgesamt 8 Spieler U23), zeigte, vor Allem in der zweiten Halbzeit, eine unglaublich abgeklärte und souveräne Vorstellung. Fußballerisch war das kein Feuerwerk, aber man hat als Team großartig gearbeitet, Räume zugelaufen bevor Gefahr entstehen konnte und hat dem spielstarken Gegner immer mehr den Zahn gezogen, war diszipliniert, hielt sich an den Matchplan und war effektiv im Abschluss. Viele Argumente, die selten genug in letzter Zeit über ein ganzes Spiel hinweg so zusammen gekommen sind. Herausheben könnte man fast jeden Spieler auf dem Platz – die Jugendspieler geben uns sichtlich Qualität und helfen in Spitze und Breite. Aber auch die alten Haudegen haben ihren wichtigen Teil dazu beigetragen. Unter dem Strich eine runde Sache, die Hoffnung auf eine sorgenfreie Rückrunde macht. Man wünscht sich nur ein klares „weiter so“!(MiE)