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Spielbericht zum Unentschieden der 1. Damen

    Spiele dauern nicht nur 90 Minuten

    TSV 1861 Spitzkunnersdorf – BSG Chemie Leipzig  1:1 (0:1)

    Von den Ambitionen, mit denen Chemie Leipzig in die Landesligasaison gestartet ist, kann man einiges unter fussball.de nachlesen. So soll diese Liga nicht die Endstation der erst vor einem Jahr gestarteten Mannschaft sein.

    Entsprechend groß der Respekt unserer Frauen vor den in Fußballerkreisen doch teilweise gut dotierten Namen.

    Anstoß war zu ungewöhnlicher Uhrzeit, an ungewöhnlichem Ort: Samstagabend in Bertsdorf als Höhepunktspiel des dortigen Sportfestes, zweite Halbzeit unter Flutlicht.

    Die vielen Zuschauer sollten nicht enttäuscht werden. Es entwickelte sich eine rasante Partie. Rasant, weil unsere Gäste doch eine flotte Sohle aufs Parkett legten. Da war Schwerstarbeit von Beginn an angesagt für die Spitzer Frauen. Und gleich vorab: Diese Schwerstarbeit erledigten sie bravourös. Da warf sich jede rein.

    Chemie schlug die feinere Klinge, unbenommen, wollte den Torerfolg mittels sauberem Passspiel erreichen. Spitz hatte aber nicht nur etwas dagegen, sondern setzte auch richtig was dagegen. Und zwar ein robustes Spiel, wie wir es lange nicht gesehen haben. Da warf sich jede unserer Damen ordentlich rein. Spätestens am Fünfmeterraum wurde jedes Leipziger Bemühen gestoppt, entweder in der vielbeinigen Abwehr oder in Sarahs Armen. Und ehrlich, so viele Lichterlohsituationen gab es gar nicht.

    Wir waren voll konzentriert zugange. Nur leider auch oft übereifrig und ungenau, speziell, was das Umkehrspiel betrifft. Hier und da mehr Ruhe, mehr Präzision und Spitz hätte selber für mehr als nur Hin-und-Wieder-Gefahr in der Gegnerinnen Strafraum sorgen können.

    In Minute 33 schlug Chemie Leipzig zu. Eine, wenn nicht gar die Schussligkeit im Abwehrverhalten genügte, um der allseits bekannten Torschützenkönigin der 5. Liga 22/23 genügend Raum zum Durchbruch zu geben. Den nutzte Marlene Haberecht rigoros. Die Gastgeberinnen brachen aber nicht etwa zusammen. Die robuste Spielweise fortführend ließen wir weder in der restlichen Zeit von Hälfte eins noch in den zweiten 45 Minuten Hochkaräter gen Spitzkunnersdorfer Kiepe zu.

    Im Gegenteil: Unsere Gäste ließen kräftemäßig nach. Mit der knappen Niederlage wäre Spitzkunnersdorf gar nicht mal so unzufrieden gewesen, aber die Heimmannschaft witterte am späten Abend plötzlich die sogenannte Morgenluft.

    Und sollte sich nach einem wahren Sturmlauf in den letzten sieben, acht Spielminuten doch noch belohnen. In der 96. Minute gelang Patti nach Vorarbeit der kurz zuvor nach vorn beorderten Lotti der Ausgleich! Das gab mal richtigen Jubel auf der einen, bedröppelte Gesichter auf der anderen Seite. Wahrscheinlich hatten weder Freund noch „Feind“ schlussendlich mit diesem Ausgang gerechnet. Phrase: So ist eben der Fußball!

    Fazit: Wie schon im Vorjahr des Öfteren gezeigt, kann Spitz mit solch einem mannschaftlich geschlossenen und kampfstarken Auftreten gut und gern gegen die vermeintlichen Spitzenteams bestehen. Nur abrufen muss es das Team Woche für Woche aufs Neue und das ein Spieljahr lang, das wird die Schwierigkeit, die Herausforderung der neuen Saison werden.

    Spielerinnen: Sarah, Maxi (Leni), Patti, Lotti, Jenni, Anne, Lisa, Elli, Fäustel, Joyce, Marie (56. Luise)

    Ohne Einsatz: Lara, Schnitte, Mary, Luana

    Tor: Patti (90.+6)